Während eine variable Vergütung lange Zeit vor allem dem Vertrieb im Unternehmen vorenthalten war, wird eine variable Vergütung heutzutage in einer Vielzahl von Abteilungen eines Unternehmens eingesetzt. Eine variable Vergütung ermöglicht es Mitarbeitern in einem Unternehmen einen bestimmten Prozentsatz des Einkommens zu steuern. Je nach Leistung können dank einer variablen Vergütung höhere Summen beim eigenen Arbeitgeber verdient werden. Gleichzeitig ist der variable Anteil des Einkommens auch ein Erfolgsmesser der eigenen Leistung.
Was ist das Konzept einer variablen Vergütung?
Eine variable Vergütung bietet sowohl für Mitarbeiter als auch Arbeitgeber Vorteile. Der Arbeitgeber profitiert zunächst von Personalkosteneinsparungen. So zahlt der Arbeitgeber dem Mitarbeiter zunächst nur einen Betrag für 80 oder 90 Prozent der Arbeitszeit aus. Die restlichen Prozente liegen in der Hand des Mitarbeiters. Erreicht dieser Zielvereinbarungen, schließt Verträge ab oder kann Aufträge erzielen, erhält dieser eine Provision. Der variable Anteil der Vergütung wird vom Arbeitgeber somit nur dann gezahlt, wenn auch eine Performance messbar ist. Auf der anderen Seite kann eine variable Vergütung für den Mitarbeiter ein großer Motivator sein.
Dieser hat die Möglichkeit, mehr Geld zu verdienen, als er bei einem fixen Gehalt verdienen würde. Das kann ein Katalysator dafür sein, eine höhere Leistung auf der Arbeit zu erbringen und so mehr Geld zu verdienen. Darüber hinaus bietet auch private Vorteile für Mitarbeiter. Ein höherer Lebensstandard kann aufgebaut und so die Work-Life-Balance gestärkt werden.
Zielvereinbarungen in Kombination mit einer variablen Vergütung
Eine variable Vergütung ist jedoch auch immer an Zielvereinbarungen gebunden. Diese können unterschiedlich ausgestaltet sein. Eine erfolgreiche Kundenakquise, ein Vertragsabschluss oder aber die Erzielung eines Meilensteins in einem Projekt können Zielvereinbarungen darstellen. Da nicht jeder Mitarbeiter, der eine variable Vergütung erhält, im Vertrieb arbeiten, kann auch die Schnelligkeit der Arbeit, die Leitung erfolgreicher Projekte oder andere Tätigkeiten eine Zielvereinbarung darstellen. Fakt ist: Wenn die Zielvereinbarung erfüllt ist, erhält der Mitarbeiter auch eine höhere variable Vergütung.
Für Arbeitgeber ist es wichtig darauf zu achten, dass die Zielvereinbarungen keine Interpretationsspielräume zulassen, klar formuliert und messbar sind. Nur so können Ziele auch erreicht werden. Ebenfalls müssen Ziele realistisch definiert werden, um Erfolgserlebnisse zu ermöglichen.
Purpose und kreative Entfaltung
Mehr Geld zu verdienen, weckt in vielen Menschen den Ehrgeiz. Die variable Vergütung kann jedoch auch als Chance für die eigene Entfaltung im Unternehmen gesehen werden. Der monetäre Ansatz ist so groß, dass Mitarbeiter oftmals kreativ werden. Sie entwickeln Techniken, wie mehr Geld verdient werden kann und können so gleichzeitig dem Wachstum des Unternehmens helfen. Darüber hinaus ist die Wertschätzung auch höher gegenüber dem Arbeitgeber. Ein fixes Gehalt kann langfristig dazu führen, dass die Motivation, qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten, abnimmt. Ein variables Gehalt tut hingegen genau das. Es zeigt, dass die Anstrengungen und Erfolge eines Mitarbeiters gesehen und belohnt werden. Der Purpose und somit der Sinn hinter der eigenen Arbeit ist so für Mitarbeiter sichtbar und erhöht die Zufriedenheit am Arbeitsplatz.
Eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit führt wiederum zu einer geringeren Fluktuationsrate und zu einer Steigerung der Produktivität. Somit wird auch die Arbeit, die auf einem fixen Gehalt basiert, produktiver und motivierter bearbeitet.